Im Juli 1997 eröffnet die Academia Jangada in der Torstraße in Berlin-Mitte. Sie ist die erste Akademie für Capoeira Angola in Europa und den Akademien in Brasilien nachempfunden. Dabei bleibt es nicht bei Capoeira Angola, sondern die Akademie entwickelt sich schnell zum Geheimtipp für afrobrasilianische Tanzkultur und bietet einem breiteren Berliner Publikum die Möglichkeit eine Reihe von unbekannten Tanzstilen auf hohem Niveau zu erlernen.
Etwa 100 Erwachsene, Kinder und Jugendliche trainieren regelmäßig in der Academia Jangada, deren heutiger Sitz die Kulturbrauerei ist.
Viele unserer ehemaligen Schüler unterrichten mittlerweile selbst europaweit Capoeira Angola in Kindergärten oder Jugendeinrichtungen.
Von 1993 bis heute leiteten die beiden Gründungsmitglieder Rosalvo Ferreira dos Santos und Susanne Oesterreicher über 200 Workshops in ganz Europa, den USA, Brasilien und Israel. Sie organisierten 12 internationale Treffen, zu denen Jugendliche aus aller Welt eingeladen waren.
Rosalvo dos Santos kommt in Salvador, Bahia zur Welt und beginnt im Alter von acht Jahren auf den Straßen und in den Hinterhöfen Salvadors Capoeira zu spielen. Mit 15 lernt er Cobra Mansa (Cobrinha), einen Schüler von Mestre Morais und dem heutigen Mestre für Capoeira Angola, kennen. Von da an trainiert Rosalvo mit Cobrinha und gründet zusammen mit seinen Freunden Roberval und Laercio schließlich eine eigene Capoeira-Gruppe namens Filhos de Angola. Er unterrichtet Capoeira im Museo Afrobrasileiro und in der Theaterschule Alliance Française in Salvador.
1988
Die Filhos de Angola im Forte de Santo Antônio Além do Carmo
Im der alten Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert in Salvador, dem Forte de Santo Antônio Além do Carmo, die auch Sitz der beiden berühmten Capoeira-Schulen von Joao Pequeno und Morais sind, trainiert Rosalvo jetzt täglich und die Capoeira wird zum Dreh- und Angelpunkt seines Lebens. Zu Hause, bei seiner Mutter in der Favela, lässt er sich immer seltener blicken, bis zu dem Augenblick als er schließlich gänzlich im Forte St. Antonio wohnt.
1989
Rosalvo kommt als erster Angolero nach Europa und beginnt Capoeira Angola zu unterrichten. Seine Beweggründe sind zum einen seine Kultur weiterzutragen, zum anderen sie auf diesem Wege am Leben zu erhalten. So ist Rosalvo der erste Angolero, der bei den regelmäßigen Treffen der Capoeira Regional in Europa auftaucht.
Am 1. Nov 1993
gründet er gemeinsam mit Susanne Oesterreicher den Capoeira Angola e.V. und organisiert bereits im Dezember 1993 das erste Internationale Capoeira Angola Treffen in Europa. Dazu lädt er Mestres, Lehrer und Schüler aus Brasilien und den USA ein. Die Teilnehmer kommen aus allen Teilen Europas. Dieses erste Treffen bildet die Initiative für jährliche Capoeira Angola Treffen. In ganz Europa folgen die Angoleiros dem Beispiel dieses ersten Treffens. Rosalvo gibt regelmäßig Workshops in Frankreich, Israel, Schweden und England.
1996
wird er von seinem Lehrer, Mestre Cobra Mansa, zum 2. Internationalen Capoeira Angola Treffen (außerhalb Europas) in Washington eingeladen. Für Rosalvo endet dieses Treffen mit einem unverhofften Höhepunkt: Mestre Cobra Mansa überreicht ihm für seine Arbeit in der Capoeira Angola das Diplom des Contramestres.
Am 19. Juli 1997
eröffnet er, in Anlehnung an die Akademien in Brasilien, die erste europäische Akademie für Capoeira Angola, die Academia Jangada in Berlin-Mitte. Ca. 150 Erwachsenen, Kinder und Jugendliche trainieren heute regelmäßig in der Academia Jangada. Viele unserer Schüler geben heute selbst Capoeira Angola Kurse in Kindergärten und Jugendeinrichtungen in ganz Europa.
1998
organisiert die Academia Jangada das 5. Internationale Capoeira Angola Treffen und das 1. Internationale Treffen für Afrobrasilanischen Tanz.
1999
gründet Contramestre Rosalvo die Gruppe Vadiação.
2002
organisierten die beiden das ‘Capoeira Angola Youth Meeting’, im Rahmen des Aktionsprogramms ‘Jugendbegegnung’ von ‘Jugend für Europa’. Auf diesem Treffen erhielt Rosalvo den Titel des Mestre de Capoeira Angola von den beiden Großmeistern, João Grande und João Pequeno.
begann Susannne Oesterreicher mit Capoeira zu trainieren. 1992 lernt sie den namhaften Meister Mestre Rosalvo kennen und trainiert fortan bei und mit ihm Capoeira Angola.
1993
gründet sie zusammen mit Mestre Rosalvo den Capoeira Angola e.V.
1997
gründen die beiden die erste Lehrstätte für Capoeira Angola auf europäischem Boden, die Academia Jangada, in der Torstraße in Berlin-Mitte. Im Hinterhof eines Viertels, auch Spandauer Vorstadt genannt, dass mit seiner experimentellen Künstlerszene prägend für die Nachwendejahre in den Neunzigern war, entsteht ein Zentrum für brasilianische Kultur, Tanz und Capoeira. Daraus entwickelt sich eine kulturelle Bildungseinrichtung und ein Ort für zeitgenössischen Tanz mit dem heutigen Sitz in der Kulturbrauerei, Prenzlauer Berg.
Seit 1999
Leiterin der Kinder- und Jugend-Capoeira-Gruppe in der Academia Jangada.
2002
wird sie als erste Frau Europas zur Contramestra in Capoeira Angola ernannt - eine große Auszeichnung in der männlich dominierten Welt des Capoeira.
Ergänzend zum sehr akrobatischen Capoeira Angola, lernt sie modernen Tanz und entwickelt daraus ihren eigenen Stil.
Vier Jahre lang tanzt sie in der Tanzcompanie Grupo Oito und ist in unterschiedlichen Stücken zu sehen.
Einen Großteil ihrer Zeit jedoch widmet Susy der Förderung von Kindern und Jugendlichen. Dabei lässt sie ihr breit gefächertes Wissen und Können verschiedener Tanzstile angefangen von Capoeira Angola, Breakdance, Zeitgenössischen Tanz, Samba, Frevo bis hin zum afrikanischen Tanz einfließen und setzt diese in zahlreichen Projekten für sozial benachteilige Kinder und Jugendliche um. Sie arbeitet mit Geflüchteten, sozial benachteiligen Kindern und Jugendlichen, aber auch Kindern, die keine Benachteiligung erfahren haben.
Mit den Kilombo Ferien Camps in Kleinow in der Uckermark verwirklicht sie seit 2016 ihre Vision von einem Paradis für Kinder auf dem Land. Seit 2019 hat der Capoeira Angola e.V. unter Ihrer Leitung den ehemligen Guthof Kleinow gepachtet und suzessive in das soziokulturelle Zentrum KILOMBO Kleinow umgewandelt.
2018-2019
"N’Golo – der Tanz der Zebras"
2018-2019
Tanzprojekt "Open Stage"
2018
Internationale Jugendbegegnung "Dialog Tanz"
2017
Internationale Jugendbegegnung "Face to Face"
2016-2017
"KilomboCamps" in Kleinow
2015-2016
Internationale Jugendbegegnung "Femal Leadership in Capoeira Angola"
2015
Tanzprojekt "Zwischen Himmel und Erde"
2014-2017
Tanzprojekt "Cross Borders"
2013-2016
Leitung Kinderfest der KULTURBRAUEREI
2013-2014
Tanzprojekt "Move in between"
2013
Tanzprojekt "Kinderkilombo" ein tänzerischer "FreiRaum" für Kinder
2009
Leitung des politischen Jugend-Tanzprojekt "D.A.R. – D.ance A.gainst R.acism"
2008
Leitung der Jugendbegegnung "Let´s go to NO-GO" im Rahmen "Jugend in Aktion"